Der San Diego Trainings-Snapshot – fast zwei Jahre hat es gedauert, jetzt endlich ist es wieder soweit. Mit dem aktuellen Trainings-Snapshot, den ich ja bereits in den vergangenen Postings angekündigt habe, setze ich die Serie von Kurzberichten über Trainingseinheiten an (für mich) außergewöhnlichen Orten fort.
Laufen in Kalifornien: San Diego
Die Teilnahme an der Solidworks World 2014 führt mich nach San Diego und erlaubt es mir, den winterlichen Temperaturen in Europa zumindest für ein paar Tage den Rücken zu kehren. Schon beim Packen des Koffers freue ich mich auf die Gelegenheit, wieder mit kurzen Sachen laufen zu können.
Nur zwei Tage und rund 9300km später mache ich mich dann früh morgens in der Dämmerung auf meinen Lauf entlang der Uferpromenade von San Diego. Der Streckenverlauf ist unspektakulär, immer am Ufer entlang, irgendann umdrehen und wieder zurück. Lauftechnisch gesehen ist dies aber eine der besten, wenn nicht sogar die optimale Route. Alles, was ich mir zuvor am Rechner an Strecken zurecht gelegt hatte wurde vor Ort spontan wieder verworfen. Nicht, dass es nicht auch möglich gewesen wäre, eine Strecke durch die Stadt zu finden, aber alle 300m am Ende jedes Blocks eine Fußgängerampel ist nicht gerade das, was man sich für seinen Lauf wünscht.
Der Balboa-Park, eine sehr große Parkanlage in der Stadt mit profiliertem Gelände und lauftechnisch eine interessante Ecke von San Diego, hätte aufgrund der Entfernung zum Hotel eine Anfahrt mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln bedeutet. Somit fiel die Wahl dann doch auf die Uferpromenade.
Hier der Verlauf der Strecke
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und der zugehörige Eintrag im Trainingstagebuch:
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Vom Hotel aus geht es hinter dem Petco Park vorbei über die Fußgängerbrücke hinüber zum Hilton und von dort immer am Ufer entlang, durch den Embarcardero Marina Park North, vorbei am Seaport Village weiter Richtung Norden. Den kleinen Schlenker durch den Tuna Harbor Park und somit die Statue „Unconditional Surrender“ mitgenommen, anschließend an der U.S.S. Midway und den diversen Schiffen des Maritime Museum of San Diego vorbei. Kurz darauf ist man dann schon am südwestlichen Ende des San Diego International Airports. Ich habe dann in etwa auf Höhe der United States Coast Guard Sector San Diego gewendet und bin wieder zurück gelaufen, man hat hierbei die Option, die zuvor gemachten Schlenker bei Bedarf abzukürzen (geht auf dem Hinweg natürlich auch).
Der Verlauf entlang des Ufers hat mehrere angenehme Seiten, abgesehen davon, dass die Strecke ultraflach und die höchsten Erhebungen die Bürgersteige sind (von der Fußgängerbrücke am Anfang und Ende mal abgesehen).
Man ist hier zum Beispiel definitiv nicht alleine unterwegs. Was hier um 6h morgens schon an Läufern unterwegs ist, habe ich bislang noch nirgends erlebt, auch wenn ich zugegebenermaßen selten um diese Uhrzeit auf belebteren Strecken in Großstädten unterwegs bin. Weiterhin sieht man während des Laufs die ganzen Sehenswürdigkeiten (z.B. die USS Midway) und Kunstobjekte, die sich in San Diego entlang des Hafens verteilen. Den Blick aufs Wasser (und mit etwas Glück auf eine Robbe) sowie Schiffe aller Arten und Größen gibt es ohnehin, zudem ergibt sich die Möglichkeit am Flughafen den ein oder anderen Flieger zu beobachten.
So angenehm diese ganzen Dinge sind, so möchte ich dennoch auch auf einen der weniger schönen Anblicke der Strecke eingehen: ich habe selten so viele Obdachlose gesehen, wie hier in San Diego. Sie campieren entlang der Uferpromenade, fast jede der Bänke hier ist belegt. Natürlich belästigen sie einen nicht, aber die schiere Masse fällt auf. Ebenfalls aufgefallen sind mir zwei Herren einer christlichen Organisation, die Essenspakete verteilt haben – schön, dass sich jemand kümmert.
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