Der Trainings-Snapshot #3 aus Uhlbach bei Stuttgart ist noch gar nicht lange her, da ergab sich Anfang der Woche – diesmal in Freising – erneut die Gelegenheit, in fremden Gefilden zu trainieren. Mit meinem bereits im Vorfeld meiner Reise online geplanten Lauf in Freising kommt hier der nächste Teil meiner Serie von Kurzberichten über Trainingseinheiten an (für mich) außergewöhnlichen Orten und/oder fremden Umgebungen.
Zwischen Molkerei, Brauerei und Isarauen: Laufen in Freising
Freising. Aus beruflicher Sicht gesehen der Sitz des iGZW, des Internationalen Getränkewissenschaftlichen Zentrums Weihenstephan, das bereits zum zweiten mal der Tagungsort der EHEDG Subgroup „Bakery Equipment“ war, aus sportlicher Sicht die Möglichkeit entlang der Isar eine schöne Trainingsrunde zu laufen und aus kulinarischer Sicht die Herausforderung, nicht zu sehr den Genüssen der bayerischen Küche zu erliegen und sich bei der Vielzahl der angebotenen Biere für eines zu entscheiden.
Ich reiste bereits am Vorabend des Meetings an und hatte mir fest vorgenommen, auf jeden Fall noch eine Trainingsrunde zu absolvieren. Da meine lange Einheit vom Sonntag ausfallen musste, wollte ich diese vor Ort nachholen. Dazu habe ich mir im Vorfeld bei Komoot eine passende Strecke zusammen gestellt. Es ist nicht ganz einfach, Strecken auszusuchen, wenn man die Gegend nicht, bzw. nur ansatzweise kennt. Somit konnte ich zwar eine Route festlegen, die mich auf der Karte dort vorbeiführte, wo ich gerne hin wollte, aber in Bezug auf Beschaffenheit, Tauglichkeit, Verkehr, etc. konnte ich nicht wirklich wissen, wie es am Ende werden würde. Immerhin stand mein Wunschgebiet fest und wurde in der Planung berücksichtigt: die Isarauen.
Die Strecke führte vom Startpunkt vor der Hoteltüre aus Freising heraus, am Vöttinger Weiher vorbei, über die Felder zum Moosach-Weiher und von dort weiter nach Pulling. Von Pulling aus ging es dann in die Isarauen und die Route folgte dort ein kleines Stück dem Fluss. Kurz darauf zweigte der Weg wieder von der Isar ab und führte am Molkereigelände vorbei, über die Felder zurück nach Freising. Dort folgte der Weg kurz dem Fuß des Berges unterhalb der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan und endete schließlich wieder vor dem Hotel. Alles in allem laut Routenplanung eine Runde von 12,5km mit flachem Profil.
Nach der langen Fahrt im Auto war es ein schönes Gefühl, Laufen gehen zu können. Die ersten 300m waren noch bekannte Gegend, anschließend ging es aus Freising heraus in die Felder und von dort an vertraute ich auf die Anzeige der komoot-App, die mir den geplanten Track und meine derzeitige Position anzeigte.
Auf den Feldern waren verhältnismäßig viele Läufer unterwegs, verglichen mit der Situation daheim. Das Wetter hatte zum Glück gehalten und es war trocken geblieben, obwohl auf der Hinreise teilweise heftige Gewitter angesagt waren und die Temperatur lag beim Loslaufen noch bei angenehmen 26°C.
Die Strecke führte über gut zu laufende Feldwege bis sie kurz vor dem Moosach-Weiher wieder auf die Straße traf. Diese musste ich dann bis zum Ortseingang von Pulling am Rand entlang laufen, da es bis zum Ort keinen Seitenstreifen oder Gehweg gab. In Pulling verpasste ich dann eine ursprünglich geplante Abzweigung und als ich wieder einen Blick auf die Karte warf, war es bereits etwas weit zum Umdrehen. Allerdings konnte ich eine andere Querstraße zurück in Richtung der ursprünglich geplanten Route nehmen. An der Stelle, wo ich dann wieder auf die eigentliche Strecke traf, stand ich dann allerdings vor dem Problem, dass ich mich etwa 10m unterhalb der Strecke befand, die über eine Brücke führte. Kurzerhand baute ich einen Treppensprint ein und krabbelte die letzten 2m die Böschung hoch, bis ich wieder auf der Straße stand.
Wiederum war es eine Landstraße ohne Gehweg oder anderweitig abgetrennten Fußgängerbereich. Da jedoch kaum Verkehr unterwegs war, störte mich das nicht weiter. Für Flugzeugfreunde machte sich an dieser Stelle die Nähe zum Münchner Flughafen und dessen Anflugrouten bezahlt. Immer wieder konnte man unterwegs die anfliegenden Jets beobachten.
Freising: An der Isar
An der nächsten Kreuzung konnte ich dann dem Straßenverkehr den Rücken kehren und in den Grüngürtel der Isarauen abbiegen. Die Route wurde an dieser Stelle etwas unübersichtlich, denn die Wege waren jetzt keine gut zu laufenden Feldwege mehr, sondern Wald- und Wiesenwege, die teilweise recht hoch mit Gras bewachsen waren und die Trainingseinheit mehr zu einem Crosslauf werden ließen. Es war zwar gut zu erkennen, wo die Wege entlangführten, aber es gab wesentlich mehr Kreuzungen und Abzweigungen, als auf der Karte von Komoot zu erkennen waren. Die GPS-Ungenauigkeit unter Bäumen trug da nicht unbedingt zu einer besseren Orientierung ein. Überraschenderweise habe ich mich aber nur ein einziges mal verfranst und musste den Weg wieder ein paar Meter zurücklaufen.
Nach dem Passieren des Dammes wurde es dann wieder einfacher und auch die Wege wurden wieder fester, so dass ich schließlich wie geplant auf dem Isar-Uferweg dem Fluss folgte.
Nach einer Weile hieß es dann in Richtung des Dammes abzubiegen und wieder den Weg zurück nach Freising einzuschlagen. Nach dem Verlassen der Auen lief ich erst in die Richtung und anschließend an der Weihenstephaner Molkerei vorbei, die jedoch nur ansatzweise durch die sie umgebenden Bäume zu erkennen war.
Nach dem Queren der Bahnlinie ging es dann auf den Weihenstephaner Berg zu, die historischen Gebäude der alten Akademie auf dem Gipfel immer im Blick. Über eine Brücke quere ich schließlich noch die Moosach, auch hier immer wieder historische Gebäude, viele davon werden mittlerweile durch die TU München genutzt. Eine letzte kurze Steigung hoch und anschließend austraben bis vor die Hoteltür.
[tb type=workout id=3241270 exclude=speed:summary_all:table_head:borg:number]
Knapp 13km zeigen mir komoot und runtastic am Ende und von ein paar kurzen Stücken abgesehen war dies eine schöne Runde, die ich sicherlich so oder in ähnlicher Form gerne wieder laufen werde. Falls jemand weitere Vorschläge für schöne Strecken in und um Freising hat, darf er mir das gerne mitteilen. So wie es aussieht bin ich spätestens Mitte Oktober wieder in Freising und im Herbst gibt es dort bestimmt auch schöne Ecken.