Eher durch Zufall bin ich auf den PfunRun – Pfungstädter Brauerei Cross aufmerksam geworden. Nachdem ich mir dann die Ausschreibung durchgelesen hatte stand fest, hier nehme ich teil! Die Idee hinter dem Lauf, die Location und die überschaubare Streckenlänge trugen ebenfalls ihren Teil zur Entscheidung bei und so war die Anmeldung nur noch Formsache. Bei etwas kühlem, aber angenehmen Laufwetter stand ich an diesem Sonntagmorgen also mitten auf dem Gelände der Pfungstädter Brauerei an der Startlinie und war gespannt, wie die 1km-Rundstrecke, die ich dreimal zu durchlaufen hatte, gestaltet ist und was sie so an Überraschungen für die Läufer bereithalten würde…
PfunRun – querbeet über das Brauereigelände
Natürlich habe ich mir vor dem Lauf auf der Webseite sowohl die Streckenbeschreibung angesehen, als auch das Video vom Vorjahr mal angeschaut. Dennoch konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, wie der Lauf sich insgesamt gestalten, wie sich die Streckenführung auf das eigene Tempo auswirken und wie eng (oder eben auch nicht) es mit jeder Menge anderer Läufer auf der Strecke werden würde. Ich war jedenfalls gespannt und freute mich richtig auf den Lauf, egal, wie es laufen würde. Das tat ich ja eigentlich ohnehin schon, seitdem ich die Veranstaltung mehr oder minder zufällig entdeckt habe, als ich mich für den Gersprenzlauf nächste Woche anmeldete und dort las, dass der Lauf Bestandteil des Pfungstädter Laufcup ist. Als ich mir dann die Webseite des Laufcups ansah, fiel mir nicht nur auf, dass ich mit der Planung der nächsten Events bereits drei Läufe dieses Laufcups absolvieren würde, sondern ich stolperte auch über den PfunRun als Auftaktveranstaltung dieser Serie.
Kurzerhand versuchte ich noch Mitstreiter aus dem näheren Umfeld, sprich: Arbeitskollegen (leider erfolglos) und Nachbarn (erfolgreicher) für den sehr spaßig klingenden PfunRun zu motivieren. Aufgrund des dafür zur Verfügung stehenden, doch recht knappen Zeitrahmens von lediglich knapp über zwei Wochen, waren diese Versuche leider nicht so erfolgreich wie erhofft, in den meisten Fällen verhinderten bereits andere Termine eine mögliche Teilnahme. Aber letzten Endes stand ich an diesem Sonntagmorgen dann doch nicht gänzlich alleine am Start. Neben meiner Meldung für den 3-Runden-Lauf hat sich noch ein 3köpfiges Mixed-Staffelteam aus dem Kreis der Nachbarn gefunden, von denen jeder je eine Runde à 1000m zu absolvieren hatte
PfunRun – ab auf die Strecke
Pünktlich um 10 Uhr fiel pünktlich der Startschuss für meinen ersten Crosslauf überhaupt, das Staffelteam war eine halbe Stunde später an der Reihe. Insgesamt war die zeitliche Planung der Veranstalter sehr gut. Die Läufe, die wir so mitbekamen waren alle im Zeitplan und es gab keine Probleme mit verschiedenen Gruppen auf der Strecke.
Ich hatte mich für den Start im vorderen Drittel des Starterfelds einsortiert, im Nachhinein betrachtet zwar nicht hundertprozentig optimal, aber wahrscheinlich der beste Kompromiss aus „vorne nicht alle ausbremsen“ und „nicht hinten alle überholen müssen“. Man läuft am Anfang lediglich ca. 50m bis zu den ersten zwei Hindernissen (3 nicht allzu hohe Hürden und im Weg stehende Bierkistensäulen) und bis dorthin hat sich das Feld einfach nicht weit genug auseinander gezogen. Somit kommt es an dieser Stelle zu einem leichten Stau – das ist aber nur auf der ersten Runde so, später hat man diese Probleme nicht mehr.
Hat man diese Hindernisse überwunden, kann man wieder etwas Gas geben, bis einen kurz darauf die durch Zäune abgesteckten Serpentinen wieder etwas bremsen. Direkt danach geht es das erste mal durch ein Kistenlabyrinth, also einen durch überkopfhohe Bierkistenstapel vorgegebenen Weg. Im Anschluss daran schlängelt man sich durch mehrere LKWs, bevor man wieder einen etwas einfacheren Teil absolviert, der sogar so etwas wie Waldboden aufweist, da es an ein paar Tannen vorbei über Grünflächen geht.
Nach ein, zwei weiteren Kurven geht es dann zwischen meterhohen Bierkistenstapeln immer hin und her, immer mal wieder muss man dabei über niedrige Hindernisse springen und in den 180°-Kurven muss man teilweise sehr aufpassen, dass man auf den zum Teil noch feuchten Stellen nicht wegrutscht (ist dem ein oder anderen durchaus passiert). Zwischen den Kisten verliert man sehr schnell das Gefühl dafür, wo man sich eigentlich gerade auf dem Gelände befindet und wie weit es noch bis zum Anfangspunkt ist, da man häufig überhaupt nicht sieht, wie es weitergeht. Immer mal wieder gibt es kurze Strecken, auf denen man wieder beschleunigen kann, um gleich darauf wieder an einer engen Stelle oder einer scharfen Kurve um Kisten oder Fässer abgebremst zu werden. Zwischendurch muss man sich seinen Weg durch Werbefahnen und Dekorationsmaterial in Form von herabhängenden Pappflaschen bahnen und an anderer Stelle heisst es, geduckt durch eine Art Tunnel zu laufen. Nur kurze Zeit später biegt man um eine Ecke und läuft plötzlich einen zwar kurzen, dafür umso steileren Anstieg hinauf, um ihn im Anschluss direkt wieder hinunter zu laufen. Erneut geht es durch eine kleine Schikane aus Bierfässern, eine Rampe hinauf, anschließend vier Treppenstufen wieder hinunter, durch einen kurzen Gang zurück zum Startbereich. Bevor man sich jedoch auf die nächste Runde machen kann, muss man sich seinen Weg durch im Weg stehende Fässer bahnen. Da man hier etwas vorausschauend den Weg planen muss, ist es ungünstig, einen anderen Läufer direkt vor sich zu haben. Bei meiner zweiten und dritten Runde war ich an dieser Stelle alleine und kam wesentlich besser (oder schneller) durch, als im ersten Versuch. Von den anderen angefeuert machte ich mich anschließend auf meine zweite Runde. Ich wusste nun, was alles an Hindernissen und Schikanen wann auf mich wartete, merkte aber kurz nach Beginn der zweiten Runde, wie sehr die erste Runde durch das ständige Abbremsen und das erneute Beschleunigen an die Substanz gegangen ist. Ausserdem war ich in der ersten Runde wohl auch sehr schnell unterwegs gewesen, denn ich merkte bereits einen gewissen Grad an Erschöpfung. Ich wollte das aber nicht so recht wahrhaben und versuchte, in etwa mein Tempo zu halten. Der ein oder andere Läufer direkt vor mir half dabei ganz gut. Bei drei zu absolvierenden Runden macht man sich keine Gedanken darum, wie man am Ende noch ankommen soll, wenn man ausgerechnet den- oder diejenige Läuferin direkt vor einem jetzt auch noch versucht einzuholen und zu überholen.
Das rächte sich dann jedoch kurz nach dem steilen Anstieg, als die Erschöpfung deutlicher wurde und direkt nach dem Einbiegen auf die dritte Runde, die ich mir dann irgendwie doch lieber nicht…?!? Ach was – Augen zu und durch – aufgeben ist keine Option… Du hast einen Marathon geschafft, Du wirst doch wohl… – so oder so ähnlich versuchte ich mich auf der letzten Runde immer wieder zu motivieren. Denn was ich an dieser Stelle mehr als deutlich zu spüren bekam war, dass es eine Sache ist, auf mehr oder weniger ebener Strecke im eigenen Tempo eine längere Distanz zu laufen und eine ganz andere Sache, permanent zu beschleunigen, abzubremsen, über Hindernisse zu springen und ständig die Richtung (um meist 180°) zu ändern. Ein Crosslauf (auch wenn er über ein Brauereigelände geht) ist dann halt doch etwas anderes, als eine „normale“ Laufveranstaltung.
PfunRun – Ergebnis
Jedenfalls war ich froh, dass ich nach der dritten Passage durch die am Boden stehenden Fässer auf die Zielgerade des PfunRun abbiegen durfte und nach 18:31 min im Ziel ankam. Letztendlich bedeutete das einen Schnitt von knapp 5:37 min/km und im Anbetracht des Streckenverlaufs bin ich mit dem Ergebnis für meinen ersten Crosslauf hoch zufrieden.
Als 52. von 105 Teilnehmern in der vorderen Teilnehmerhälfte ins Ziel gekommen und mit immerhin Platz 10 in der Altersklassenwertung war das ein sehr gelungener Saisonstart!
Ach ja: Auch die Staffel schaffte es erfolgreich ins Ziel! Dafür, dass die Teilnehmer so kurzfristig zugesagt und nicht extra dafür trainiert hatten, ist der 11. Platz ein hervorragendes Ergebnis! Vielleicht schaffen wir es nächstes Jahr, weitere Staffel-Teams auf die Beine zu stellen. Der Event des PfunRun – Pfungstädter Brauerei Cross bietet jedenfalls ausreichend Anreiz dazu.
Hier übrigens noch der Link zum Bericht über den PfunRun auf lauftreff.de.
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