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Winter-Zwangs-Shopping oder: Ein Netbook hält nicht warm

War ja klar, dass meine Winter-Radhose genau dann den Geist, sprich: den Reißverschluss am Bein aufgeben musste, als die Temperaturen begannen sich morgens wieder bedenklich nahe dem Gefrierpunkt zu nähern. Das war insofern besonders ärgerlich, da sich somit das fortsetzte, was kurz nach dem Kauf der Hose schon begann: die schleichende Selbstzerstörung des Materials. Hielt sich dieser Prozess im letzten Winter noch in zwar unerwünschten, jedoch erträglichen Grenzen so wurde die Hoffnung auf einen ähnlich spannenden Winter durch diesen Totalausfall jäh zerschlagen.

Wäre die Hose ein Billg-Kauf beim lokalen Discounter gewesen – es hätte mich weder verwundert, noch geärgert. Doch eigentlich ging ich aufgrund des Preises und der Tatsache, dass sich Italiener doch eigentlich im Radsport auskennen müssten davon aus, eine Radhose für die kalte Jahreszeit der nächsten 2-3 Jahre gekauft zu haben.

Verwundert hat mich dann umso mehr, dass nach wenigen Wochen bereits die erste Naht begonnen hat, sich aufzulösen.Der Prozess konnte zwar das ein oder andere Mal durch einen Knoten etwas aufgehalten werden, aber wie das bei maschinellen Nähten so ist – es gehören halt immer zwei Fäden dazu und über den Winter hat es irgendwie ständig einer der beiden immer wieder geschafft, sich etwas weiterzuarbeiten. Glücklicherweise scheinen die Nähte doppelt zu liegen oder genäht zu sein, jedenfalls hielt die Hose weiterhin warm. Irgendwann fing dann auch noch eine zweite Naht mit dem Zirkus an und so blieb es spannend, bis es im Frühjahr wieder wärmer wurde.

Mal sehen, ob sich da irgendwie noch was machen lässt, vielleicht kann ein Schneider meines Vertrauens eventuell einen neuen Reißverschluss einsetzen – ich werde mal fragen gehen.

Dennoch musste ein Ersatz her. Eine klasse Idee, mit einsetzendem Frost nach Winterkleidung zu suchen. Warum war mir von vornherein klar, dass alles, was preislich attraktiv klang garantiert ausverkauft sein würde? Etwas Sorgen machte mir ja die Tatsache, dass die teuersten Hosen zwar verfügbar, aber irgendwo um unerschwingliche 250,- Euro lagen. Mit steigender Anzahl von Artikeln die entweder ausverkauft oder mit mehrwöchigen Lieferzeiten versehen waren, stieg auch meine preisliche Schmerzgrenze gezwungenermaßen immer weiter an. Glücklicherweise blieb ich dann aber doch noch von dreistelligen Preisen verschont, denn Campagnolo machte mir ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte.
Neue Hose (Campagnolo Factory Team Bib Tights C321 black) im Warenkorb.

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Ziemlich gemein und Marketing-technisch geschickt, dass sie im gleichen Atemzug noch eine passende Jacke anboten. Die sah zwar optisch hammermäßig aus, hatte jedoch einen ebensolchen Preis.

Wenigstens schienen Jacken nicht ganz so gefragt zu sein wie Hosen, denn die Auswahl an Alternativen war etwas größer. Leider… Aber auch hier blieb ich letztlich an einer Campagnolo-Jacke hängen, die dann künftig meine inzwischen mehrere Jahre alte Crane (Aldi) Softshell-Jacke ablösen wird, obwohl der Reißverschluss noch in Ordnung ist. :-)
Neue Jacke (Campagnolo Heritage Thermo Txn Jacket C350 schwarz) im Warenkorb.

Ein Blick auf die aufgelaufene Summe im Warenkorb beendete dann das Vorhaben, in weiteren Kategorien zu stöbern recht schnell und der Klick auf „Kaufen“ erzielte noch einen weiteren Nebeneffekt: Hatte ich noch Tags zuvor mit dem Kauf eines Netbooks zur Komplettierung der technischen Wohnzimmerausstattung geliebäugelt, so hatte sich mit dem Absenden der Bestellung dieser Plan umgehend erledigt. Trösten kann mich da aber zumindest die Tatsache, dass man mit einem Netbook weder effektiv die eigene Leistung steigern, noch dass es einen auf dem Rad warmhalten kann.